IM SATTEL DES ERSTEN UND EXTREM SCHNELLEN ELEKTRISCHEN MOTORRADS DES LEGENDÄREN HERSTELLERS –
Sie ist zwar teuer, ist aber die erste elektrische Harley Davidson. Sie ist das Ergebnis einer langjährigen Forschung und Erprobung, ein Meilenstein für den legendären Hersteller aus den USA. Sie wird sicherlich in die Motorrad-Geschichtsbücher eingehen. Sie ist schon heute eine begehrte Beute für Sammler und könnte sich als eine sehr gute Investition erweisen. Weitere elektrische H-D werde folgen, verriet die Schweizer Vertriebsleiterin der US-Marke Cinzia Marangoni anlässlich der dynamischen Pressekonferenz.
Wie läuft diese große Maschine? Ist sie schnell, stabil, sicher? Befriedigt die Sitzposition? Meine Antworten auf diese Fragen sind: Stark! Sie ist nicht schnell, sie ist sehr schnell. Sie ist solide und folgt gefügig den Vorgaben des Fahrers. Ja, aber ich würde einen weicheren Sattel bevorzugen. Hinsichtlich der Reichweite zeigte die Batteriestandsanzeige nach rund 100 km Bergfahrt von San Cugat nach Barcelona und zurück, mit Autobahnabschnitten und Stadtverkehr, immer noch 53 % an (ich habe durch die „negative Beschleunigung“ beim Bergabfahren sehr viel rekuperiert).
Nebenbei bemerkt, die Fahrposition ist sportlich und die Maschine geht ab wie eine Rakete, mit ständigem Durchzug und ohne zu Schalten. Der Benzingeruch ist nur noch eine wage Erinnerung und auf den katalanischen Hügeln hörte ich das Keuchen der sich nach oben quälenden Radfahrer. Leise und schnell, aber dieses anwachsende Säuseln macht süchtig.
Mit jedem Kilometer dringt es weiter unter die Haut, besonders beim Beschleunigen. Von 0 auf über 100 km/h in 3 (drei) Sekunden, von 80 fliegt man auf über 120 Stundenkilometer in nur 1,9 Sekunden. Zur hervorragenden technologischen Serienausstattung gehören unter anderem das unterstützte Bremssystem und ein 4,3 Zoll großer LED-Touchscreen, auf dem man die gewünschten Traktionseinstellungen vornehmen kann.
Die aus Lithium-Ionen-Zellen bestehende Hochspannungsbatterie, die von einem gerippten Gehäuse aus einer Aluminiumlegierung umgeben ist, ermöglicht im Stadtverkehr eine Reichweite von mindestens 158 km und auf gemischten Strecken mit häufigem Stop-and-go und langen geraden Abschnitten 152 km – diese Schätzungen beruhen auf den WMTC-Standards. 
Tatsächlich kann die Reichweite sehr stark variieren und hängt stark von den klimatischen Bedingungen sowie dem Fahrstil ab. Wenn man ständig Gas gibt und bergauf fährt, entlädt sie sich natürlich vorher. Bei der Fahrphilosophie mit einem als groß einzuschätzenden Elektromotor – 78 kW (106 PS) und 116 Nm ab der ersten Radumdrehung! – gestaltet sich das Leben einfach, die schweizerischen Statistiken sprechen von einer durchschnittlichen Tagesdistanz von 37 Kilometern …
Bei längeren Fahrten bedarf es etwas mehr Sorgfalt, eine App kann beim Auffinden von Ladestationen und vielen anderen Dingen helfen. Immer mehr Hotels bieten eigene Ladestationen an. Mit dem Ladekabel an Bord kann man über Nacht eine komplette Aufladung über eine normale Haushaltssteckdose erreichen. Schnelladen ist an jeder öffentlichen Station möglich, die Gleichstromstufe 3 unterstützt (80 % in 40 Minuten, vollständig aufgeladen in einer Stunde).
Technische Daten
Leistung: 78 kW / 116 Nm
Leichtmetallrahmen
Regulierbare Showa-Federbeine
Brembo-Doppelscheibenbremsen mit 300 mm Durchmesser
Reifen H-D/Michelin Scorcher: 120/180 mm
7 Fahrmodi, 3 davon anpassbar
RESS-Batterie
Gesamtkapazität: 15,5 kWh
Rekuperation im Verzögerungs-Modus
Technologische Elemente der neuesten Generation, serienmäßig: RDRS (Reflex Defensive Rider Systems), C-ABS, C-TCS, C-ELB (Cornering Enhanced Electronic Linked Braking), DSCS (Drag-Torque Slip Control), VHC (Vehicle Hold Control), H-D Connect.