Stumm seine Hand, ewig sein Strich: Die Welt verabschiedet sich von einem Meister des Automobildesigns – Ercole Spada ist gestern im Alter von 87 Jahren gestorben –

5. August 2025 – Er war nur Eingeweihten ein Begriff, und dennoch zählt er zu den Großen seiner Zunft: Der Autodesigner Ercole Spada ist gestern im Alter von 87 Jahren gestorben. Nach einer technischen Ausbildung wandte er sich seinem Traum zu: Autos zu zeichnen. 1960 stieg er beim Karossier Zagato ein.
Lancia Flavia Sport – Foto: Stellantis via AUM Design of the Nissan Terrano II by Ercole Spada – Photo Nissan via AUM Lancia Fulvia Sport – Foto: Stellantis via AUM
Dort war er verantwortlich für einige der extravagantesten Fahrzeuge, die je gebaut wurden – darunter den Alfa Romeo Giulia Tubolare, den Junior Z und die Lancia-Typen Flavia Sport und Fulvia Sport. Nach einer Station bei der Ford-Designschmiede Ghia und einem Intermezzo bei Audi kam er zu BMW, wo er unter anderem für die 5er- und 7er-Baureihen der 80er-Jahre verantwortlich war.
Fiat Tempra – Foto: Stellantis via AUM Fiat Tipo – Foto: Stellantis via AUM
Anschließend ging Ercole Spada zum I.DE.A Institute, einer der bedeutendsten Designfirmen der 80er- und 90er-Jahre. Seine Entwürfe gingen im Fiat-Konzern reihenweise in Serie: Tipo und Tempra, Lancia Dedra und die zweite Delta-Generation sowie der Alfa Romeo 155. Doch auch der Nissan Terrano II und der erste Daihatsu Move waren Spada-Entwürfe. Dann wandte er sich exklusiven Sonderanfertigungen zu; er zeichnete den OSCA 2500 GT Dromos auf Touring-Superleggera-Chassis und die Codatronca-Typen mit Corvette-Technik.

Spadas Stil war oft gekennzeichnet durch ungewöhnliche, unerwartete Elemente, eine Überwindung des Konventionellen. Und doch, so Ex-Mini-Chefdesigner Gert Hildebrand, hat der im persönlichen Umgang bescheidene Spada mit dem BMW 5er der Baureihe E34 eines der perfektesten und zurückhaltendsten Designs überhaupt geliefert: „Dieses Auto war aus meiner Sicht sein Meisterstück, eine deutsche Umsetzung italienischer Inspiration.“
Zuletzt arbeitete Spada mit seinem Sohn Paulo in der Firma Spadaconcept an Fahrzeugkonzepten für die Zukunft. (aum)