San Marco und Phonz von Anvil Motociclette stellen beim Wheels & Waves Festival im französischen Biarritz ihr neuestes Meisterwerk vor
Die italienischen Star-Customizer San Marco und Phonz verwandelten eine Indian Scout Sixty in einen Flat Tracker Shrimp – eine Hommage an einen grossen Helden der Indian Historie. Anvil Motociclette hat bei der Artride Ausstellung, die im Rahmen des Wheels & Waves Festivals in Biarritz stattfindet, für eine Sensation gesorgt: Mit der Shrimp feierte die neueste Kreation der gefeierten Custom-Stars San Marco und Phonz Premiere. In den vergangenen sechs Monaten haben die beiden Italiener gemeinsam mit einem Team bestehend aus einem Rahmenbauer, Motorentechniker, Mechaniker, Polsterer und Karosseriemechaniker über 300 Arbeitsstunden investiert und eine Scout Sixty in einem einzigartigen Flat Tracker verwandelt.
Die „Shrimp“ besteht aus individuellen Custom-Parts, die von erfahrenen Profis in aufwändiger Handarbeit hergestellt wurden. Dazu zählt beispielweise der Rahmen. Zugleich profitiert das Bike von hochwertigen Teilen, die Hersteller wie Öhlins, Pakelo, Zard und Newfren beisteuerten. Besonders stolz sind San Marco und Phonz auf den Kraftstofftank, die Plaketten mit der Startnummer und die Kotflügel, die alle von Hand aus Stahl gefertigt wurden. „Wir hatten von Anfang an eine klare Vorstellung von dem Bike und und habe diesen Plan konsequent umgesetzt“, sagen die beiden Italiener. „Bei dem Bike hat uns Albert, Shrimp‘ Burns inspiriert. Seine Geschichte hat uns Kraft gegeben und gezeigt, wie wichtig es ist, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Dieses Projekt ist für uns mehr als nur ein Bike, es ist Teil unseres Lebens als Customizer und Kreativstudio.“
Albert Burns startete seine Motorsportkarriere im Jahr 1912. Im zarten Alter von 14 Jahren hatte er einen Indian zum Racer umgebaut und trat bei zahlreichen Flat Track Meisterschaftsläufen in den USA an. Bereits nach kurzer Zeit fuhr Burns der Konkurrenz davon. Burns war ein schmächtiger, junger Bursche und im Vergleich zu seinen Rennfahrerkonkurrenten klein gewachsen. Die älteren, etablierten Platzhirsche fühlten sich von diesem Jungspund, der plötzlich die Rennen dominierte, brüskiert, mahnten bei der Rennleitung sein zu geringes Gewicht an und gaben ihm den Spitznamen „Shrimp“. Als Folge dieser Beschwerden wurde Burns bei zahlreichen Rennen nicht zugelassen. Doch der junge Kalifornier liess sich nicht abhalten, schlich sich in das Startfeld oder trat unter falschem Namen an.
1920 ging er offiziell für Indian Motorcycle an den Start und zeigte gleich beim Debütrennen, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Beim Lauf über 25 Meilen in Ascot Park stürzte er bei einer Geschwindigkeit von über 170 km/h und zog sich schlimme Verletzungen an Armen und Händen zu. Doch bereits wenige Stunden später sass der unverwüstliche Held für das 25-Meilen-Rennen wieder im Sattel – und stellte einen neuen Rekord auf. In den Steilkurven des Board Tracks fuhr er immer wieder bis an die höchste Stelle und nahm so zusätzlichen Schwung für noch höhere Top-Speeds. Mit Erfolg: Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 164 km/h war ein neuer Rekord.
Nur vier Monate später starb Burns am 14. August 1921 beim Rennen in Toledo, Ohio. In einer schnellen Kurve touchierte er das Bike von Ray Weishaar, verlor die Kontrolle über sein Bike und krachte in die Leitplanke. Er erlag wenig später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Zwei Tage zuvor war Albert, Shrimp‘ Burns 23 Jahre alt geworden. Burns wurde 1998 – 100 Jahre nach seiner Geburt – in die Motorcycle Hall of Fame des amerikanischen Motorradverbandes American Motorcyclist Association (AMA) aufgenommen.
2018 zollen San Marco und Phonz diesem Helden des Motorradsports mit der Indian Scout Sixty „Shrimp“ Respekt. Analog zum Draufgänger Burns dient diese Hommage deshalb nicht nur als Showbike, sondern geht auch bei Flat Track Rennen an den Start. Der Premierenlauf findet bereits am Samstag beim Wheels & Waves statt. Der italienische Flat Track Fahrer Emanuele Marzotto fährt die Shrimp beim El Rollo Flat Track Rennen.
„Ich freue mich sehr, Teil dieses erstaunlichen Projekts zu sein und für eine wichtige Marke wie Indian Motorcycle fahren zu dürfen“, sagt Emanuele Marzotto. „Zudem ist es eine grosse Ehre in Erinnerung an Albert Burns an den Start zu gehen. Während Anvil Motociclette sich auf die Entwicklung eines sensationellen Bikes konzentriert hat, will ich wie Burns so schnell wie möglich fahren.“
Reminiszenz ist das grosse Markenzeichen der Custombikes von Anvil Motociclette. Nahezu jeder Umbau erinnert an ein historisches Ereignis. „Eine unserer grössten Leidenschaften ist es, in der Motorradhistorie zu stöbern. Während unserer Recherchen erfuhren wir von Shrimp. Seine Geschichte hat uns sofort in ihren Bann gezogen. Shrimp ist relativ unbekannt, doch wir finden, dass leidenschaftliche Biker von seinen Errungenschaften und seinem Erbe wissen sollten“, erzählt Phonz. San Marco fügt hinzu: „Was uns an Shrimps Geschichte so fasziniert hat? Er war ein junger Typ, der sehr entschlossen seinen Weg ging und Ziele verfolgte. Seine Persönlichkeit und Ausdauer in seinem kurzen aber sehr aufregenden Leben, hat uns inspiriert.“